Kurzkonzeption

Kindertageseinrichtungen haben einen eigenständigen Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsauftrag, der im Kinderbildungsgesetz (KiBiz) verankert ist. Die Förderung der Persönlichkeitsentwicklung des Kindes und die Beratung und Information der Erziehungsberechtigten sind hierbei von wesentlicher Bedeutung.

Die Erzieherinnen der Kita begleiten diese Bildungsprozesse, indem sie die Kinder zum selbstständigen Lernen herausfordern, und orientieren sich hierbei an den verschiedenen Bildungsbereichen und pädagogischen Aspekten.

Soziale, kulturelle und interkulturelle Bildung 

Kulturelle und interkulturelle Bildung erleben die Kinder bei uns durch:

  • Gesprächs- und Erzählrunden
  • Projekte
  • Bilderbücher
  • Feste und Feiern
  • Rollenspielbereiche
  • Kooperationsspiele, Teamarbeit

Soziales Lernen findet in unserer Kita u.a. statt durch:

  • Kinderkonferenzen und Gesprächsrunden
  • Kooperations- und Teamspiele
  • Rollenspielbereiche
  • Arbeitsblätter in der Bildungsdokumentation
  • Zulassen und Zeigen von Emotionen
  • Wünsche und Bedürfnisse äußern

 

Musisch-ästhetische Bildung 

Dieser Bereich umfasst nicht nur Musik und Kunst, sondern auch die Schulung und Erweiterung der Wahrnehmung und die Erfahrung von Dingen des täglichen Lebens über die Sinne: Tasten, fühlen, begreifen, hören und sehen.

Wir fördern Kreativität und Fantasie unter anderem durch:

  • vielfältiges Angebot an Mal- und Bastelmaterialien
  • Anleitung beim Erlernen neuer Techniken
  • Vermitteln erster Erfahrungen in der Farbenlehre
  • Erfassen von Proportionen
  • dem Kind Zeit lassen eigene Möglichkeiten zur Problemlösung zu finden

Durch Spiele und Tänze in Turnstunden, Singkreisen oder im Spiel miteinander erfahren die Kinder Musik und Rhythmus mit ihrem ganzen Körper. Dies fördert die Koordinationsfähigkeit und das Orientierungsvermögen im Raum. Durch regelmäßiges Singen und Singspiele mit Bewegung begleiten wir die Kinder unter immer neuer Thematik durch das ganze Jahr (z.B.: religiöse und persönliche Feste, Gruppenthemen, Brauchtum und Jahreszeiten).

Mathematische Bildung 

Mathematik im Kindergarten möchte keine Lerninhalte der Grundschule vorwegnehmen. Wir wollen die Kinder spielerisch für mathematische Inhalte sensibilisieren. Im Sinne einer ganzheitlichen mathematischen Früherziehung greifen wir alltägliche Situationen auf und nutzen diese für weitere Lernerfahrungen. Die Kinder zählen zum Beispiel die anwesenden Kinder im Morgenkreis, die Teller beim Tisch decken, Treppenstufen, Wochentage, Wackelzähne… Aber auch Abzählreime, Backen, Rollenspiele, der Kaufladen, der Baubereich, Hüpfekästchen oder Würfel-Formen und Farbspiele unterstützen die mathematische Bildung.  Beim Befüllen von Gefäßen wie zum Beispiel Flaschen, Bechern, Schüsseln, Kannen etc. stellen die Kinder fest, dass z.B. unterschiedlich viele Erbsen, Sand oder Wasser hineinpassen. Bei hauswirtschaftlichen Tätigkeiten wiegen die Kinder die Zutaten wie Mehl und Zucker, zählen die Eier und messen Milch, Öl oder Wasser ab.

Mathematische Früherziehung heißt für uns…

  • Alltägliche Lernsituationen bewusst für mathematische Denkanstöße zu nutzen
  • Interesse, Neugier und Freude für mathematische Inhalte sowohl drinnen als auch draußen zu wecken
  • Sich Aktiv und mit allen Sinnen mit Zahlen, Mengen, Größe, Gewicht, Farben, Formen und den Themen Zeit und Raumlageverständnis zu befassen
  • Sinnvoll Zahlen und Mengen zu verknüpfen
  • Logisches Denken, Kommunikation und eigene Handlungsfähigkeit fördern

 

Naturwissenschaftlich-technische Bildung 

Kinder entdecken ihre Welt mit großer Bewunderung und haben viele Fragen dazu. Ihnen eine Antwort zu geben ist meist nicht ausreichend. In unserer Kindertagesstätte ermöglichen wir unseren Kindern, sich die Welt zu erschließen und eigene Entdeckungen und Erfahrungen zu machen.

Kinder sind der Inbegriff der Neugier. Sie erforschen Oberflächen und Formen ganz nebenbei und stellen viele Fragen. Wir als Erzieherinnen, können zwar versuchen es zu erklären, aber selber ausprobieren und sehen was passiert, ist viel spannender. Durch das eigene Finden von Antworten verinnerlichen die Kinder viel stärker und sie können diese Informationen auch später im Schulunterricht besser abrufen und verknüpfen. Kinder experimentieren nicht nur bei speziellen Angeboten, sondern auch in den Spielbereichen der Gruppe. Auf dem Bauteppich werden häufig unterschiedliche Türme gebaut, um zu schauen welcher davon am höchsten ist, bevor er umfällt. Im kreativen Bereich werden Farben zufällig gemischt und dann erforscht. Auf unserem Außengelände können unsere Kinder verschiedene Kreisläufe der Natur kennen lernen. Hierzu gehört nicht nur die Pflanzenwelt, die die Kinder von der Saat bis zur Ernte begleiten können, sondern auch das Wetter. Durch das Beobachten und Erleben der verschiedenen Jahreszeiten, können Kinder einen Zusammenhang zwischen dem Wetter und der Kleidung erfassen und umsetzen.

Wir möchten unseren Kindern ermöglichen, eigene Ideen zu entwickeln, wie sie verschiedene Phänomene erforschen können. Durch die Fähigkeit der Eigeninitiative können Kinder ihren Fragen selbst nachgehen und so im späteren Leben Probleme von verschiedenen Seiten betrachten und selbständig lösen.

 

Ökologische Bildung

Kinder beobachten Erwachsene und nehmen sich ihr Verhalten zum Vorbild. Von ihnen lernen Kinder den verantwortungsvollen Umgang mit der Natur. Wird Kindern ermöglicht, Erfahrungen in und mit der Natur zu machen, werden sie die Umwelt auch achten. Denn das, was Kinder lieben, beschützen sie auch.

Durch unser natürlich gestaltetes Außengelände erhalten unsere Kinder Einblicke in die einheimische Tier- und Pflanzenwelt. Sie können beobachten, experimentieren und staunen. Auf dem Außengelände befinden sich Nistkästen, sowie ein Insektenhotel, wo unsere Kinder das ganze Jahr Ein- und Auszüge beobachten können. Durch den Kastanienbaum auf dem Gelände bekommen sie beispielsweise die Möglichkeit Eichhörnchen bei der Sammlung von Wintervorräten zu beobachten.

Besonders interessant sind die zahlreichen Apfelbäume auf unserem Gelände, welche jeden Herbst Anlass bieten das Thema Apfel vielseitig zu erfahren. Sie können gemeinsam mit ihren Eltern oder einer pädagogischen Fachkraft Äpfel ernten und lernen die Verarbeitung und verschiedene Zubereitungen von Äpfeln kennen.

Gemeinsame Mahlzeiten werden an unseren „Schlemmertagen“ zusammen mit unseren Kindern zubereitet. Dabei lernen sie unter Anderem, wie unbearbeitete oder wilde Petersilie aussieht und schmeckt. Ein weiterer Aspekt ist, dass unsere Kinder lernen wie viel Spaß es macht, gemeinsam an einer Sache zu arbeiten.

Durch die alltägliche Auseinandersetzung mit der Umwelt lernen die Kinder beinahe nebenbei, die Natur zu achten und zu schützen und werden so zu verantwortungsbewussten Menschen.

 

Medien

Unsere Kinder erwerben entwicklungsfördernde Kompetenzen im Umgang mit Medien. Ziel der Medienerfahrung ist der verantwortungsvolle und konstruktive Umgang mit ihnen. Kinder sollen die Möglichkeit erhalten Erlebnisse zu verarbeiten, indem sie darüber sprechen, phantasieren, zeichnen, Rollenspiele machen. Situationsorientiert kann auf die Medienerlebnisse der Kinder eingegangen werden.

Folgende Medien stehen den Kindern in den Gruppen zur Verfügung.

  • Bilder-, Geschichten- und Sachbücher
  • Hausinternes Festnetztelefon
  • Elektronischer Bilderrahmen
  • Laptop
  • Digitalkamera
  • CD-Player und Kassettenrekorder
  • Bildungsmappen
  • Handys und Telefone im Rollenspielbereich

Medien geben Kindern die Möglichkeit den Charakter von Symbolen zu begreifen. Das gemalte Schaf im Bilderbuch verweist beispielsweise auf ein in Wirklichkeit existierendes Lebewesen, das bestimmte Geräusche macht. Unsere Kinder setzen selber Medien ein, wie Zeichnungen, um eigene Ideen und Erfahrungen symbolisch auszudrücken. Auf diese Weise lernen sie Medien als pädagogisches Werkzeug zur Wissensvermittlung und als Mittel der Interaktion kennen.

 

Partizipation

Partizipation wird in unserem Kita-Alltag schon länger gelebt. Die Auswahl an gruppenübergreifenden Projekten, die Gestaltung der Außenanlage, Themenfestlegungen auf Gruppenebene, die Entwicklung der Bildungsdokumentation, Regeländerungen etc. gestalten unsere Kinder bereits aktiv mit. Wir wachsen alle daran und vertrauen darauf, dass unsere Kinder entscheiden, was ihnen wichtig ist. Wir achten im täglichen Umgang miteinander darauf, dass die Kinder ihre Interessen und Wünsche äußern dürfen und diese auch berücksichtigt werden. Dies geschieht in freien Gesprächsrunden in der Klein- und Gesamtgruppe, im einzelnen vertrauensvollen Dialog mit der Erzieherin oder im thematischen Morgenkreis. So erfahren sie, dass ihre Äußerungen ernst genommen werden und in der Gruppe gemeinsam nach einer Lösung gesucht wird. Abstimmungsprozesse werden auf Gruppenebene über Schaubilder mit verschiedenen Materialien wie Wäscheklammern, Perlen oder Klebepunkten visualisiert und gegebenenfalls auch in Besprechungen mit allen Gruppen zusammengetragen. Über die Entscheidungen der Kinder sind wir auch mit unseren Eltern in einem intensiven Austausch, denn sich zu äußern, mitzudenken und mitzugestalten fördert auch gleichzeitig die kommunikativen und demokratischen Prozesse in den Familien.

Kinderschutz

Um allen Kindern gleiche Entwicklungschancen zu ermöglichen, haben wir für unsere Familien ein aktives Schutzkonzept erarbeitet. Hier ein kleiner Auszug daraus:

  • Ein Rohkost- und Obstteller wird den Kindern täglich am Frühstückstisch angeboten.
  • In unserer Ernährungssprechstunde können Familien Beratung zu Säuglings- und Kleinkinderernährung, Lebensmittelunverträglichkeiten u. -allergien, Ernährung in der Familie, speziellen Problematiken z.B. Essensverweigerung erhalten.
  • Der Förderverein finanziert Projekte und Angebote für Kinder, die in belastenden Familiensituationen aufwachsen.
  • Die Sprechstunde der Familienhebamme und Esperanza bietet Familien Hilfe und Beratung während der Schwangerschaft und im ersten Lebensjahr an.
  • Wir beraten Familien daraufhin, dass sie durch das Bildungs- und Teilhabepaket einen Zuschuss zum Mittagessen in der Kita und weiteren kulturellen Angeboten (z.B. Ausflügen) erhalten und füllen die Anträge gemeinsam aus.
  • Weitere Unterstützung erhalten die Eltern über die Sprechstunde der Erziehungs- und Familienberatung.

 

Geschlechtssensible Erziehung

Unsere Kinder können sich durch die Auswahl an Aktivitäten und Materialangeboten in den verschiedensten Situationen ausprobieren und Erfahrungen sammeln.

Unser Ziel dabei ist, nicht die Unterschiede zwischen den Geschlechtern zu betonen, sondern Gemeinsamkeiten herauszufinden und persönliche Interessen herauszubilden. Deshalb bieten wir keine speziellen Angebote für Jungen oder Mädchen an. Denn auch Mädchen bereitet Fußballspielen Freude und Jungen werden gerne am Basteltisch kreativ. Spielmaterialien mit hohem Aufforderungscharakter werden von unseren Jungen wie Mädchen angenommen, z.B. der Fußballplatz, Magnet- / Konstruktionsmaterial, Experimentierkästen. Dies kann auch in den Gruppenräumen beobachtet werden, besonders im Rollenspielbereich. Kinder schlüpfen gerne in andere Rollen. Unsere Verkleidungsecken bieten einen guten Fundus, um in unterschiedliche Rollen schlüpfen zu können und auch in nicht geschlechtstypischen Rollen Erfahrungen zu sammeln.

Wir setzen Impulse und regen Kinder an, neue Spiele, Bewegungsmöglichkeiten und Experimente auszuprobieren, die für jeden, egal welchen Alters oder Geschlechts, eine Möglichkeit bieten in verschiedenen Bereichen eigene Erfahrungen zu sammeln.

 

Gruppenübergreifende Aktivitäten

Das Konzept der Arche Noah zeichnet sich durch teiloffene Aspekte aus. Das heißt, es finden gruppenübergreifende Aktionen statt.

Diese Aktionen beziehen sich nicht nur auf die Kinder, auch die Mitarbeiter arbeiten gruppenübergreifend. Wöchentlich findet eine Teambesprechung mit Fachkräften aus allen Gruppen statt. Feste und Projekte werden gemeinsam geplant und durchgeführt. Der offene Bewegungsraum findet zweimal wöchentlich statt. Hierbei beaufsichtigt ein*e Mitarbeiter*in drei Kinder aus jeder Gruppe in der Turnhalle. Des Weiteren haben die Kinder die Möglichkeit sich im Flurspielbereich zu treffen. Auf dem Außengelände treffen sich selbstverständlich alle Kinder und Mitarbeitenden der gesamten „Arche Noah“. Außerdem finden gruppenübergreifende Angebote statt, wie zum Beispiel die Gestaltung und Pflege des Kinderbeetes. Auch die Wackelzahnprojekte für die Vorschulkinder sind gruppenübergreifend. Die Kinder haben auch die Möglichkeit sich gegenseitig während des Freispiels in den Gruppen zu besuchen.

Auf diese Weise können gruppenübergreifende Beziehungen und Freundschaften (Nachbarskinder, Geschwister) auch in der Kindergartenzeit geknüpft und gepflegt werden.